2004 erschien "Ticket to Ride", wurde Spiel des Jahres und begeistert seit dem Millionen Spieler weltweit! Unzählige Erweiterungen dieses Spieles, in Deutschland unter dem Titel "Zug um Zug" zu erhalten, Meisterschaften und eine sehr ansprechend gestaltene App sorgen für stetig neuen Nachschub, Mit Zug um Zug - Meine erste Reise erschien nun eine Version für junge Spielerinnen und Spieler ab 6 Jahren. Auf diese Neuerscheinung hatte ich lange hingefiebert und es seit Januar vorbestellt. Nun kam es vor einigen Wochen an und wurde seit dem mehrfach gespielt. Zeit für unseren Blog ;)
Darum geht´s:
Alan R. Moon erschuf ein sehr schön liebevoll gestaltetes Spiel für alle Eisenbahn-Spiele-Fans. Und wer dies noch nicht ist, wird es mit Sicherheit durch Zug um Zug. Auf einer schönen Europakarte gilt es verschiedene Strecken auszubauen und so seine Zielkarten zu erfüllen. Dazu zieht man Wagenkarten, mit denen man diese Strecken ausbauen kann. Verbindet man zwei Städte passend zu seinem gezogenen Ziel, darf man diese Zielkarte ablegen. Schafft man als Erster so sechs Ziele zu verbinden, hat man gewonnen. Hört sich einfach an - ist es im Prinzip auch. Allerdings ist das Spiel dann doch nicht ganz so trivial und bietet eine Menge Spielspaß und fordert einiges an Überlegungen.
Verpackung, Material & Aufbau:
Quadratisch, praktisch, gut. Die Verpackung an sich bietet keinen Aufreger. Die Illlustrationen sind sehr ansprechend und kindgerecht. Das zieht sich von der Verpackung über die Anleitung, die Spielkarten und vor allem das Spielbrett. Da wahrscheinlich die meisten Kinder mit 6 Jahren noch nicht lesen können, sind die Städte auf dem Spielplan mit sehr schönen Bildern versehen. Das sieht toll aus und trägt zur Motivation bei. Zusätzlich zum Spielbrett und den Karten gibt es noch für jeden Spieler Waggons (aus Kunststoff, hier wäre Holz schöner gewesen), mit diesen lassen sich die Strecken ausbauen. Das sieht auf dem Brett dann auch schön aus.
Die Anleitung selber ist nur zwei Seiten lang und erschließt sich schnell. Das Spielprinzip ist auch wirklich einfach. Entsprechend schnell auch der Aufbau: Brett auslegen, jeder Spieler schnappt sich seine 20 Waggons einer Farbe, die beiden Sorten Karten mischen .. los gehts.
So spiel es sich:
Auf dem Spielbrett sind europäische Städte abgebildet und durch Eisenbahnstrecken verbunden. Diese haben je Streckenabschnitt unterschiedliche Farben und bestehen aus einem bis zu drei Felder. Möchte man eine solche Strecke nutzen, muss man entsprechend der Farben und Anzahl der Felder Wagenkarten ablegen und kann seine Waggons dann dort positionieren. Diese Strecke "gehört" einem nun und kann weder abgerissen noch durch einen anderen Spieler ersetzt werden.
Neben den Wagenkarten zieht man noch Zielkarten. Diese zeigen an, welche Städte man verbinden soll. So muss z.B. auf einer Karte nur die Strecke Rostow-Ankara verbunden werden, allerdings besteht diese aus drei Teilen. Andere Strecken gehen über mehrere Städte, sind aber teilweise schneller zu bauen. Und so schaut man welche Route man gezogen hat und versucht, die Städte entsprechend zu verbinden. Fehlen einem dazu die passenden Wagenkarten, kann man während seines Zuges zwei davon ziehen. Und damit sind auch schon alle Möglichkeiten erklärt: Entweder man zieht in seinem Zug zwei neue Wagenkarten, oder man legt Wagenkarten passend zu einer Strecke ab und besetzt diese mit seinen Waggons.
Schafft man so die Verbindung seiner Zielkarte, legt man diese offen vor sich ab und zieht eine Neue. Bei sechs erfolgreich erfüllten Zielkarten hat man gewonnen. Einen Sonderbonus kann man auch abgreifen: Schafft man die lange Distanz von einer Stadt aus dem Westen zu einer Stadt im Osten gibt es die Bonuskarte "Von West nach Ost" und diese zählt als erfüllte Zielkarte.
Was sich ganz einfach anhört wird komplizierter, sobald mehrere Spieler anfangen wie wild Strecken zu besetzen. Denn plötzlich kann man selber die einfache Verbindung nicht mehr bauen und muss Umwege nutzen. Da geht die Verbindung von Brest nach Paris schon mal über Barcelona.
Unser Fazit:
Sehr einfach zu erlernen und doch ganz schön kniffelig: Zug um Zug - Meine erste Reise macht uns eine Menge Spaß. Der schnelle Aufbau, die kurzweiligen Rundenzeiten (ca. 20 Minuten), das farbenfrohe Spielbrett - alles passt. Die Städte anhand der Bilder zu erkennen gelingt und so kann auch Linus (6) seine Zielkarten erkennen und weiß, welche Städte er verbinden muss.
Und auch das "kombinieren" verschiedener Routen erlernte er sehr schnell. Es muss und kann nicht immer der direkte Weg sein. Manchmal nimmt die Verbindung zwei Städte recht abenteuerliche Verbindungen. Aber darin liegt der Reiz des Spieles: Wenn man die Städte einfach nur verbindet, ist es ein Spiel, bei dem eben nur lange genung Wagenkarten gezogen werden müssen. Aber durch die oft erforderliche Neuplanung kommt die Spannung auf.
Das meint Torsten: "Wunderbar, mit Zug um Zug - Meine erste Reise kann ich meine Kinder (und meine Frau ;) ) an diese Spielreihe heran führen und in 2-3 Jahren auf die Version für Erwachsene wechseln"
Das meint Alex: " Spannende Verbindungen und ständig muss die Route neu geplant werden. Dabei die ideale Strecke zu finden und vor allen anderen seine sechs Zielkarten zu erfüllen - das macht Spaß, ist für Kinder anspruchsvoll und dennoch nicht so schwer"
Das meint Linus (6): "Macht Spaß und besonders toll finde ich, dass ich bisher oft gewonnen habe"
Das meint Lara (11): "Ein schönes Spiel, bei dem man sich konzentrieren muss den richtigen, optimalen Weg zu finden. Man muss auch ein wenig strategisch vorgehen und seine Route gut planen."
Unser Familien-Rating (1-6, Schulnotensystem): 2
Altersempfehlung: ab 6+
Spieler: 2-4
Preis: ca. 30€
Anleitung: Note 1-2 schöne illustration, recht kurz, aber mehr braucht es auch nicht. Klasse, dass ein so einfaches Spiel so viel Spaß machen kann
Aufbau: Note 2 - schön schnell
Material: Note 2-3 * Stabile Pappe und Karten, Waggons aus Plastik. Das hätte auch nachhaltiger schönes Holz sein können.
Spielerlebnis: Note 1-2 *Einfache regeln, aber teilweise dann recht herausfordernd die Strecken richtig zu planen und umsetzen zu können "
Frustgefahr: Note 2-3* Mittel. Ärgerlich, wenn der Gegner einem die geplante Route zubaut und man dadurch große Umwege in Kauf nehmen muss. Außerdem gibt es einfachere (kürzere) Ziele und einige recht weit auseinander liegende Ziele. Je nach Glück beim Kartenziehen kann sich ein Spieler benachteiligt fühlen.
Wiederspielwert: Note 2 * Bisher macht jede Partie erneut großen Spaß und die Kurzweiligkeit lässt uns aktuell oft zu diesem Spiel greifen.
Fotogallerie: