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AutorenbildTorsten Günzel

"LUXOR" Die vergessenen Schätze von Queen Games


#2/2019 - "Spielt ihr denn überhaupt noch regelmäßig"? wurde ich vor kurzen auf einem Familienausflug gefragt. Auweia ... ein sehr offensichtliches Zeichen dafür, dass hier im Blog unbedingt mal wieder was geschrieben werden muss. Denn ja - wir spielen noch oft und gerne!

Allerdings aktuell oft die bereits vorhandenen Spiele, über welche wir hier schon geschrieben haben. Oder auch einige neue Sachen, welche allerdings erst einige wenige Male (oft erstmalig) auf den Tisch gekommen sind. Da fällt es mir schwer, schon ein finales Urteil zum Spiel zu haben. Aber natürlich lag es auch daran, dass ich einfach nicht die passenden Momente zum schreiben gefunden habe. Dazu braucht es ja auch ein wenig Muße ;). Daher Schande auf mein Haupt. Denn ein wenig was zu schreiben gäbe es schon .. z.B. über Luxor, welches sich die letzten Wochen nach und nach in unser Herz und damit als regelmäßiger Gast auf unsere Tisch gespielt hat!

Darum geht´s:

Luxor - die Stadt der Paläste - wartet auf uns! Dort erkunden wir einen uralten Tempel inkl. seiner Grabkammer des Pharao. Es entbrennt ein Wettlauf um das Erreichen der wertvollen Schatzkammer inkl. jeder Menge Schätze auf dem Weg dorthin. Jeder von uns führt ein Team von Schatzjägern an, und wir sind auf ein wenig Koordination angewiesen. Denn viele der Schätze kann ein einzelnes Teammitglied nicht bergen. Daher aufgepasst: Oft bereitet man die Bergung des Schatzes auf einem Feld vor und ein anderer Spieler schnappt einem das gute Stück einfach weg. Da kommt Freude auf ;). Bewegt wird mittels Handkarten, von denen wir aber immer nur die beiden äußeren Karten nutzen dürfen. Das erfordert also ein wenig Koordination. Das Ende wird eingeleitet, wenn zwei Schatzjäger die Grabkammer erreicht haben.

Punkte gibt es für das Erreichen der Grabkammer, für zwischendurch gesammelte Schätze und für die Positionen der einzelnen Teammitglieder. Den Weg säumen die einzelnen Schätze, aber auch besondere Karten wie z.B. der Einstieg in ein Tunnelsystem oder die Möglichkeit, besondere Bewegungskarten zu erhalten.

Verpackung, Material & Aufbau:

Das Spiel besteht aus dem zentralen Spielbrett sowie zwei kleinerer Begleittableaus. Jede Menge Plättchen: (55 Schätze, 14 Tempel, jeweils 6 Horus- und 6 Osirisplättchen), Skarabäen, Schlüssel und Joker. Und natürlich den Karten, welche zur Bewegung dienen.

Alles einmal ausgepöppelt findet es in der Schachtel gut Platz dank der mitgelieferten (Plastik)Beutel. Das Material macht einen wertigen Eindruck, die Pappe ist schön dick, die Figuren der Schatzjäger sind schöne Holzmeeple. Die Anleitung ist gut verständlich und reichlich bebildert. In Summe alles gewohnte Queen Games Qualität. Haptisch und optisch nichts außergewöhnliches, aber gut.

Der Aufbau zieht sich für ein Familiespiel ein wenig. Das liegt daran, dass die Plättchen gemischt und die meisten zufällig auf den Spielplan verteilt werden. Dass ist aus Sicht der Abwechslung schön - bringt es doch immer ein wenig anders gelagerte Schätze und Möglichkeiten mit sich. Aber es braucht eben doch ca. 10 Minuten, bis alles schön liegt und Startklar ist. Idealer Weise bauen alle zusammen auf ... aber wo gibt es das schon ;) ?

So spielt es sich:


Unsere Taschen sind gepackt, die Taschelampe ist aufgeladen ... auf geht´s in den Tempel. Unsere Teams bestehen jeweils aus fünf Figuren, von denen allerdings erst mal nur zwei am Eingang stehen. Die andere Drei müssen wir erst aktivieren indem wir an ihnen vorbei kommen. Stellen wir uns einfach vor, sie sind irgendwo des Weges verschüttet worden und warten darauf, von uns befreit zu werden.

Eine Besonderheit von Luxor liegt in der Bewegung. Wir haben als Teamleiter insgesamt fünf Bewegungskarten auf der Hand und die Auswahl zwischen den beiden äußeren Karten. Damit bewegen wir einen unserer Schatzjäger um die aufgedruckte Anzahl von Feldern. Und so schicke ich unerschrocken das erste Teammitglied zwei Felder weit in den Tempel. Er entdeckt dort einen schönen Schatz, eine alte Statue. Leider kann er diesen alleine nicht bergen, sondern braucht einen zweiten Schatzjäger dazu. Der kommt auch sofort, denn auch Linus nutzt eine Karte mit einer Zwei. Gut für ihn- Schade für mich. Denn damit kann der Schatz gehoben werden, geht aber an Linus. Die meisten der Schätze auf unserem Weg zur Grabkammer benötigen mehr als eine Figur und damit wird die Koordination der eigenen Teammitglieder ein wichtiges Element bei Luxor.

So arbeiten sich unsere Schatzjäger durch den als "Schnecke" angelegten Pfad durch den Tempel und sammeln dabei Schätze ein. Hier wird belohnt, wer gezielt Kombinationen aus drei unterschiedlichen Schatzkarten sammelt: Statuen, Schmuck und wertvolle Vasen. Solche Sets bringen am Ende noch mal extra Punkte. Neue Bewegungskarten erhalten wir am Ende unseres Zuges und stecken diese in die Mitte unserer Karten. Damit können wir sie nicht sofort im nächsten Zug spielen, sondern es braucht mind. zwei Runden, bis die Karte eingesetzt werden kann.

Linus schickt im Regelfall seinen ersten Schatzjäger sehr schnell Richtung Grabkammer und schnappt sich oft den ersten Sarkophag. Allerdings gewinnt er nicht immer, sondern die gezielte Jagd nach wertvollen Schatzkarten auf dem Weg zur Grabkammer und das Vervollständigen von 2-3 Sets lohnt sich sehr. Eine Strategie, der sich eher meine Frau oder Lara widmen. Ich hingegen versuche immer von allem ein wenig und mag die Sonderfelder, welche mir Skarabäen bringen. Die ganz klar eindeutige Siegstrategie haben wir noch nicht raus, manchmal braucht es natürlich auch das nötige Bewegungsglück.

Der Wettlauf ist also auch ein gegenseitiges beobachten und der richtige Zug im richtigen Moment um wertvolle Schätze abzugreifen. Die Sonderbewegungen über die Osiriskarten bieten noch einige spannende Möglichkeiten und können - geschickt eingesetzt - manchmal die wenigen Punkte ausmachen, die zum Sieg ausreichen.


Unser Fazit:

Luxor ist ein flottes, schnell zu lernendes Wettlauf-Spiel. Die Möglichkeiten um Punkte zu generrieren sind nicht zu vielfältig und gut zu verstehen. Dennoch: Einfach nur der Erste zu sein reicht meistens nicht aus. Es braucht schon ein wenig Planung und vor allem geschickte Züge auf die richtigen Schatzplättchen.

Frust kommt dabei eigentlich nicht auf. Klar - wenn Lara mit zwei ihrer Figuren auf einem Schatz steht und Linus sich diesen dann mit einer seinen Figuren schnappt gibt es Theater am Tisch. Aber das kommt soooo häufig nun auch nicht vor. Man beobachtet durch diese Mechanik allerdings schon sehr genau, was der Rest der Mitspieler so macht und wo dieser sich aufhält. Das finden wir gut, damit nicht jeder einfach nur sein Team optimiert und sich nicht für die anderen interessiert.

Das Zufallsprinzip beim Aufbau hilft, ein wenig Abwechslung in die einzelne Partie zu bringen. Allerings bleibt die Struktur in Summe gleich. Das ist positiv, denn damit ist das Spiel schnell verstanden. Abwechslung im Sinne anderer Wegführung wäre allerings spannend gewesen. Wer weiß ... die erste Erweiterung gibt es ja bereits und vielleicht kommen noch variable Spielpläne. Wäre doch eine super Idee für die zweite Erweiterung ;)

Das meint Torsten: "Schön illustrierte Reise um Schätze in einem Tempel. Ein einfaches Wettrennen mit ein wenig Planung um auf dem Weg wertvolle Schätze zu sammeln. Ich finde vor allem die Bewegung schön gelöst und der überlegte Einsatz der Bewegungskarten wird belohnt."

Das meint Alex: "Gefällt. Artwork ist schön, es ist nicht zu komplex. Und dennoch müssen die Kinder lernen das es nicht nur darauf ankommt, am Schnellsten zu sein. Die Möglichkeiten erschließen sich nach einigen Partien und dann werden die Strategien und Bewegungszüge auch vielfältiger"

Das meint Linus (8): "Die Regeln sind gut zu lernen. Man muss versuchen wertvolle Schätze zu sammeln. Trotzdem will ich immer als Erster in der Schatzkammer sein und ziehe darum so schnell wie möglich meine Figur.

Das meint Lara (13): "Ja, nett. Das Thema Ägypten finde ich gut. Das Spiel selber ist auch ok. Ärgerlich, dass einem die anderen Spieler die Schätze wegschnappen können."

Unser Familien-Rating (1-6, Schulnotensystem): 2-

Altersempfehlung: ab 8+

Spieler: 1-4

Preis: ca. 35€

BGG Link: Luxor

Anleitung: Note 2 *Gut erklärt und reichlich illustriert

Aufbau: Note 2- * Der erste Aufbau braucht was, wenn einmal klar ist wo alles hin gehört gehts eigentlich gut von der Hand

Material: Note 2 *Figuren aus Holz, Pappe ist dick genug, Karten erscheinen stabil

Spielerlebnis: Note 2 *Flotte Runden, schönes Wettrennen.

Frustgefahr: Note 2 *Ja, man kann sich ärgern wenn einem die anderen Spieler die Schätze weg schnappen. Das gleicht sich aber unserer Erfahrung nach sehr gut aus

Wiederspielwert: Note 2-3 *Das Szenario nutzt sich nicht ab. Der Aufbau ermöglicht ein wenig Abwechslung und so bleibt jede Partie spielenswert.

Fotogallerie:

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