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AutorenbildTorsten Günzel

"Runebound" von Fantasy Flight Games

Aktualisiert: 6. Okt. 2019


#3/2019 - Ihr tapferen Helden, genug pausiert! Es wurde viel gespielt in den letzten Wochen und es sind auch viele neue Abenteuer und Herausforderungen dabei gewesen. Jede Menge Notizen wurde getätigt, um nun nach und nach durch die Tastatur und das mystische Internet zu fließen um sich auf dieser Seite zu manifestieren ;)

Angefangen wird in einer anderen Welt zu einer anderen Zeit: Terrinoth erwartet uns nicht nur - es braucht uns! Denn das Böse lauert dort hinter jeder Ecke, nirgends ist man mehr sicher, es braut sich etwas Gewaltiges zusammen. Etwas, dass möglicherweise den ganzen Kontinent unter seine Macht bringen will um dann immerwährende Finsternis zu verbreiten. Da liegt es natürlich an uns, sich dem entgegen zu stellen!

Darum geht´s:

Runebound ist ein richtig schönes Abenteuerspiel, welcher aktuell in der 3. Edition auf uns wartet. Dabei verwandelt sich jeder Spieler in einen wackeren Abenteurer(in), welcher durch das Land reist und Mission erfüllt, Kämpfe bestreitet und sich darauf vorbereitet, dem fiesen Endboss entgegen zu treten. Das ganze spielt in der Fantasy-Welt von Terrinoth, welche Fantasy Flight Games seit vielen Jahren weiter entwickelt und verschiedenste Spiele darin angesiedelt hat. So werden einem z.B. einige Helden und Monster direkt bekannt vorkommen, wenn man ebenfalls Decend spielt.

Unsere Abenteurer reisen dabei übers Land, suchen verschiedenste Orte auf, erfüllen dort Missionen, verdienen sich Gold und kaufen in Städten bessere Ausrüstung. Fühlen wir uns stark genug, suchen wir den finalen Kampf gegen den Endgegner. Dieser wird durch verschiedene Kampagnen bestimmt, von denen zwei verschiedene beim Grundspiel dabei sind und es einige in Erweiterungssets gibt. Es lässt sich übrigens sehr gut kooperativ spielen und einige Szenarien sind sogar genau darauf ausgerichtet. Solo geht es auch, dazu gibt es in den Erweiterungssets spezielle Regeln.

Verpackung, Material & Aufbau:

Hauptaugenmerk liegt sicherlich auf dem zentralen Spielbrett, welches einen Teil der Welt Terrinoth zeigt. Zusätzlich sind die Figuren der Helden und Abenteurer von guter Qualität (für ein Brettspiel) und liebenvoll gestaltet. Jede Menge Karten sowie Marker/Tokens gehören klassisch bei solchen Spielen dazu. Und das alles passt gut in die Verpackung und alles macht einen stabilen Eindruck. Die Stärke der Pappe ist gut gewählt, einzig die auf die Würfel geklebten Geländezeichen lösten sich bei uns mit der Zeit. Das kann allerdings auch daran liegen, dass diese bei manch einen Sommertag in der Sonne brutzelten. Hier hat eine nette Email mit Foto an Asmodee geholfen und wir haben neue Aufkleber bekommen. Die halten aktuell wieder ganz gut.

Die Anleitung führt uns Schritt für Schritt durch den Aufbau und dieser geht einfach vonstatten. Jeder Spieler sucht sich seinen Charakter, die Ereignisse werden auf dem Spielplan verteilt, noch flott ein paar Marktkarten an die Städte angelegt und ein paar Tokens sortiert - los gehts. Für den Umfang des Spiels und der Spieldauer ist der Aufbau absolut akzeptabel.

So spielt es sich:

In Runebound spielt sich das ganze Abenteuer auf der Landkarte ab. Forschen und Entdecken steht im Fokus, und obwohl häufig gekämpft wird, ist der Kampf nicht unbedingt der Mittelpunkt der Reise. Wir reisen zu verschiedenen Orten und bewegen uns dabei mittels der Geländewürfel. Das ist mal was anderes, als sich einfach mit Bewegungspunkten von A nach B zu reisen. Wir müssen die Geländetypen würfeln, über die wir reisen wollen. Es gibt Joker-Symbole, auf manche Felder kommt man mit jedem Symbol. Und dennoch wird es sicherlich dazu kommen, dass ihr genau die Geländesorten nicht würfelt, auf die ihr so dringend hofft. Logisch, oder etwa nicht? Mit einer passenden Geschichte lässt sich aber bekanntlich jede verunglückte Reise plausibel erklären.

Aber nicht nur bei der Bewegung hat sich FFG was einfallen lassen, sondern vor allem der Kampf gefällt. Denn hierzu nutzen wir Tokens, welche anfänglich unserem Startfertigkeiten und Waffen entspricht. Entwickeln wir uns weiter und kaufen neue Ausrüstungsgegenstände, verbessert und erweitert sich unsere Anzahl an Tokens. Diese werfen wir bei einem Kampf und nutzen die so "geworfenen" Symbole. Dabei schützen diese nicht nur oder teilen Schaden aus, sondern wir können z.B. auch eigene oder gegenerische Tokens manipulieren. Das macht nicht nur Spaß, sondern führt bei uns stellenweise zu durchaus spannenden Kampfverläufen.

Also, Geländewürfel werfen, übers Land ziehen und Ereignisse aufdecken. Das können Erkundungen sein, Begegnungen und Kämpfe oder auch Missionen, welche uns auffordern andere Orte aufzusuchen. So führt uns ein Gerücht z.B. in die Sümpfe, in denen ein seltsames Licht leuchten soll. Dort stellen wir uns einer Probe. Wer weiß, was wir alles entdecken hätten können - am Ende verliert der wackere Zwerg seine Stiefel im Morast. Es bedarf schon ein wenig Glück damit alles wirklich richtig rund läuft, aber selbst manche vergeigte Mission sorgt für Spaß und eine Belohnung.

Mit steigender Erfahrung und einem anwachsendem Goldbeutel werden die Charakter immer besser, mutiger, stärker! Und so bereiten wir uns darauf vor, dem Endgegner entgegen zu treten. Das ist schön gemacht: Zu den allgemein vorhandenen Standard-Ereignissen und Gegnern gesellen sich je nach ausgewählter Kampagne spezielle Karten hinzu, welche dann auch für eine passende Atmosphäre sorgen.

Undendlich Zeit haben wir nicht, denn nach jeder Runde wird der Zeitstein weiter gezogen und dadurch geraten wir ggf. durchaus unter Druck. Allerdings wird dadurch auch sichergestellt, dass sich eine Partie Runebound nicht ewig lange spielt.


Unser Fazit:

Charakter wählen, über ein toll illustriertes Fantasyreich ziehen, dort spannende Ereignisse und Kämpfe erleben. Das ganze spielt sich wunderbar einfach und locker runter. Der Umgang mit den Tokens und den Kampf muss man ein wenig üben, aber sobald die Icons und ihre Wirkungsweise bekannt sind, erschließt sich das System und es wird immer flüssiger im Spielablauf.

Das Gefühl stellt sich ein, wirklich durch Terrinoth zu reisen. Die Ereignisse sind abwechslungsreich und teilweise auch humorvoll geschrieben. Die deutsche Übersetzung erscheint uns überall stimmig, auch ohne das wir jetzt mit dem englischen Original verglichen hätten.

Es entwickeln sich spannende Geschichten und individuelle Entwicklungen unserer Charaktere. Die Mechanik von Bewegung, Kampf, Charakterentwicklung und Ereignissen greigt gut ineinander. Im Gegensatz z.B. zu dem klassischen Talisman verleihen die Ereignisse dem Spiel eine tiefere Art von Abenteuergeschichten. Und dank unterschiedlicher Kampagnen und einer Vielzahl von Ereignissen und Gegenständen macht das Spiel auch ausreichend oft Spaß. Die Dauer von ca. 2h fordert allerdings schon durchaus Geduld und gerade von jüngeren Spielern die entsprechende Ausdauer.

Das meint Torsten: "Bei mir kommt ein schönes Abenteuer-Feeling auf. Ich ziehe los und bin gespannt, was mich erwartet. Dabei ist die Entwicklung der Charaktere recht einfach, im wesentlichen kommt es auf bessere Ausrüstung an. Aber gerade die Jagd nach den nötigen Goldmünzen macht richtig Laune"

Das meint Alex: "Die Dauer ist gerade noch ok. Man erlebt nicht nur seine eigene Geschichte, sondern fibert auch bei den Mitspielern mit. So entstehen tatsächlich schöne Geschichten mit manchmal sehr interessanten Wendungen"

Das meint Linus (8): "Die Kämpfe machen Spaß und das werfen der Marker ist jedes mal richtig spannend. Und dann mag ich es besonders, wenn ich für Missionen an weit entfernte Orte reisen muss"

Das meint Lara (13): "Die Dauer schreckt mich ein wenig ab, daher spiele ich nicht immer mit. Aber wenn ich mal Zeit & Lust habe, gefällt es mir ganz gut. Ich mag Descent und viele Orte, Charaktere und Monster erinnern mich daran. Ich finde es auch viel besser als Talisman"

Unser Familien-Rating (1-6, Schulnotensystem): 2

Altersempfehlung: ab 8+

Spieler: 2-4

Preis: ca. 40€

Anleitung: Note 2 *Ausführlich und gut strukturiert

Aufbau: Note 2* Für die Spieldauer absolut ok. Die Anzahl der Komponenten ist ok und ausgewogen

Material: Note 2 *Charakterfiguren sind schön, Rest des Materials ausreichend dick ausgelegt

Spielerlebnis: Note 2 *Nichts für Zwischendurch, aber dadurch entwickeln sich kleine, schöne Geschichten

Frustgefahr: Note 2 *Gering, allerdings ist der Glücksfaktor bei Reisen, im Kampf und bei abzulegenden Proben vorhanden und kann für manchen Fluch sorgen

Wiederspielwert: Note 2 *Auch ohne Ergänzungssets kann man dutzende spannende Runden spielen

Fotogallerie:

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